Nach der Abschaffung des Klimabonus will nun allen voran die FPÖ auch noch Studiengebühren zurückbringen. Sparen, sparen, sparen und das vor allem bei den kleinen Leuten, das ist das Motto der FPÖ in den aktuellen Regierungsverhandlungen.
Unter dem Slogan „Jede*r muss was zum Sparen in Österreich beitragen“ versucht die FPÖ zu rechtfertigen, dass Universitäten in Zukunft wieder nur ein Angebot für die sind, deren Eltern sich die zusätzlichen 600 € pro Semester leisten können. Das sorgt nicht für Gerechtigkeit à la „alle müssen beim Sparen mithelfen“, sondern einzig allein für Chancenungerechtigkeit und macht die Schere zwischen Arm und Reich nur noch größer.
600 € jedes halbe Jahr mag für überbezahlte FPÖ-Politiker*innen vielleicht nicht viel sein, für den*die Student*in mit alleinerziehender Mutter, der*die sich wirklich anstrengen musste, um das Traumstudium zu erreichen, kann diese Summe aber das Ende der akademischen Karriere bedeuten. Das tendenziell höhere Einkommen, welches die Student*innen nach ihrem Studium bekommen – was die voraussichtlich zukünftige Regierung als weitere Begründung für diese gesellschaftsspaltende Entscheidung anführt – hilft den Studis auch nicht bei der Bezahlung ihrer Studiengebühren. Denn lieber Herr Kickl, Einkommen nach dem Studium bekommt man erst NACH dem Studium.
Und auch wenn die Universitäten mit diesem zusätzlichen Geld ausgestattet würden, könnte das in keiner Weise den Schaden, den diese Forderung in Bezug auf die Chancengleichheit in Österreich verursacht, gutmachen.
Man kann also spätestens jetzt klar sagen: Was die FPÖ im Wahlkampf gemacht hat, setzt sie nun mit anderen Mitteln als voraussichtliche Regierungspartei weiter fort – Spaltung.
(Hinweis: dieser Kommentar ist im Zuge einer Universitätslehrveranstaltung entstanden und ist rein fiktiv – zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Textes, sind mir derartige Forderungen der FPÖ zum Glück nicht bekannt.)